Wenn wir über die Karriere, die Rolle als Führungskraft oder die Rolle der Personalabteilung sprechen, haben sich die Winde mit der unerbittlichen Beschleunigung von künstlicher Intelligenz, kognitiven Technologien und Automatisierung verändert. Als CEOs gebeten wurden, den wichtigsten Maßstab für Erfolg zu bewerten, wurde in einer Untersuchung im Jahre 2019 ganz oben „the impact on society“ genannt. Im Rahmen neuer Technologien und dem Wunsch die sozialen und wirtschaftlichen Gemeinschaften, in denen wir leben, zu verbessern, müssen drei Bereiche in der Dynamik des wirtschaftlichen und sozialen Umfelds neu erfunden werden: die Arbeitskräfte, die Organisation und das Personalwesen, basierend auf den Deloitte Global Human Capital Trends 2019.

Der Substitutionsdruck durch den Automatisierungsprozess bringt jede Belegschaft in den starken Strom der Neuerfindung, um entweder auf dem Rücken der Winde kunden- und serviceorientierter zu werden, oder um von der Welle der neuen Technologien untergraben zu werden. Anstatt Jobchancen zu vernichten, entfernt der Automatisierungsprozess die Routinearbeit und macht die Jobs “menschlicher”. Die neuen Rollen, die in Zukunft die Vorteile von Maschinen nutzen, heißen „Superjobs“, konkret in den einzelnen Fachabteilungen „Manager“, „Designer“, „Architekt“ und „Analyst“. Sie vereinen technische Fähigkeiten, einschließlich Technologiebetrieb, Datenanalyse und -interpretation, mit „weichen“ Fähigkeiten in Bereichen wie Empathie, Kommunikation, Service und Zusammenarbeit.

Die hybriden Jobs erfordern die Fähigkeit des „schweren Lernens“ (heavy learning), indem man sich die Zeit nimmt, bei der Arbeit zu lernen, zu wachsen und sich selbst zu fördern. Die Notwendigkeit, Lernen und Entwicklung zu verbessern, ist der wichtigste bewertete Trend für 2019. Die Umschulung und die Wissensauffrischung der Arbeitskräfte ist nicht nur für die Arbeitskräfte selbst wichtig, sondern auch für das Unternehmen, um das eigene Ökosystem aufzubauen und zu erhalten. Der neue Bericht von Udemy zeigt, dass hoch engagierte Unternehmen 200% häufiger Mitarbeiter haben, die 30-50 Stunden im Jahr mit dem Lernen verbringen. Die Entstehung von Lernerfahrungsplattformen, LXPs, unterstützt Menschen beim Lernen am Arbeitsplatz mit starker Integration in Systeme und enormen Ressourcen auf der Grundlage unterschiedlicher Anforderungen. Bei der Arbeit zu lernen und für das Leben zu lernen, ist der Weg, damit die Mitarbeiter „überleben“ und sich weiterentwickeln. Um diese menschlichen Erfahrungen zu bündeln, haben Strategien und Kulturen von Unternehmen einen dramatischen Wandel durchlaufen.

Die Zukunft von Organisationen betrifft im Wesentlichen – trotz aller offensichtlichen Veränderungen – die Balance zwischen Arbeit und Leben zu wahren. Die größte Herausforderung der letzten Jahre ist die Verbesserung der „Mitarbeitererfahrung“. Für Unternehmen erfordert dies die technologischen Fortschritte für eine sinnvolle Arbeit zu nutzen, die so das Gefühl der Zugehörigkeit, des Vertrauens und die Beziehungen stärken. Für die Mitarbeiter sind die unterstrichenen Auswirkungen ein hohes Engagement während der Arbeitszeiten und ein „positiver Ausstieg“ nach dem Ausscheiden aus den Unternehmen. Konkret geht das hohe Engagement der Mitarbeiter einher mit positiven psychologischen Eigenschaften, Vitalität, Hingabe, Konzentration und Verantwortung in bestimmten Projekten. Diese positiven Bedingungen sind laut Untersuchungen hoch korreliert mit guten Leistungen der Mitarbeiter. Der „positive Ausstieg“ bedeutet, dass die Mitarbeiter nach dem Ausscheiden aus den Unternehmen eher diese Unternehmen weiterempfehlen.

Obwohl die Bedeutung der Erfahrung der Mitarbeiter sehr hoch eingeschätzt wird, ist der Verbleib im Unternehmen nur schwer zu erreichen. Laut einer Studie von Gallup (2019) stimmen nur 12% der Mitarbeiter zu, dass ihre Organisation gute Arbeit beim Onboarding leistet. 52% der ausscheidenden Mitarbeiter sagen, dass ihr Vorgesetzter oder ihr Unternehmen etwas hätte tun können, um sie daran zu hindern, zu gehen. Ausgehend von dieser Realität können Sie sich fragen, was der Grund für diese Situation ist und was wir tun können, um die einzelne Arbeitserfahrung zu verbessern. Kein Zweifel, dass das schnelle Wachstum alternativer Arbeitskräfte die traditionellen Organisationsstrukturen in Frage stellt, da es nicht einfach ist, Auftragnehmer und Angestellte, die an einem bestimmten Projekt teilnehmen oder nur für die Bewältigung der konkreten Aufgabe bezahlt werden, das Gefühl von Eigentum, Begeisterung, Hingabe und die Bereitschaft, relevantes an das Unternehmen zu kommunizieren, zu vermitteln. Außerdem kann das digitale Management die Aufmerksamkeit der Vorgesetzen und die persönliche Kommunikation schwächen, was es noch schwieriger macht, Probleme rechtzeitig zu lösen und bestmögliche Entscheidungen zu treffen.

Dieser neue globale Trend stellt neue Anforderungen an Unternehmen und an das Personalmanagement. Zukünftig werden sich Unternehmen von einer funktionalen Hierarchie zur Organisationsform der Unternehmensbeteiligung verändern[JW1] , also zu einer „enable organization“ in der die Mitarbeiter befähigt sind, erfolgreich projektbasiert zu arbeiten. Es gibt zwei Punkte, um das Konzept des „Enable“ (Ermöglichen) zu verstehen. Basierend auf jedem Projekt können die Mitarbeiter die Ressourcen in der Organisation leichter ansprechen und nutzen unter Zuhilfenahme einer aufgabenorientierten und abteilungsübergreifenden Zusammenarbeit. Für die Ausführung konzentriert sich der Betrieb des Teams/Projektleiters auf jeden Schritt der Aufgabe, mit kurzfristigem Feedback und effizienten Anpassungen (ähnlich dem agilen Ansatz). Darüber hinaus legen zukünftige Unternehmen Wert darauf, dass eine effiziente Unterstützung sowohl durch Büroeinrichtungen als auch durch digitale Unterstützung berücksichtigt wird. So sollten sie beispielsweise das Büroumfeld in Bezug auf die Spezifität der Arbeit differenzieren und sich zu einer teamorientierten Kommunikationsatmosphäre mit einem unabhängigen Kreativraum entwickeln. Fortschrittliche Software kann in diesem Zusammenhang die Arbeitgeber und Angestellten unterstützen.

Die Hochleistungsunternehmen fördern das Teaming und die Vernetzung innerhalb ihrer Unternehmen, wie Cisco und Google. Die Bosch Management Support GmbH steuert aktuelle, ehemalige und pensionierte Mitarbeiter weltweit, um Gruppen in Funktionen und Projekten zu unterstützen. In der Zwischenzeit erfordern komplexere Funktionen und Projekte höhere Führungsqualitäten. Neue Trends im Humankapital-Bereich erhöhen schnell das adaptive Verhalten und die positive Führung der Mitarbeiter. Diese Trends unterstreichen die notwendige Transparenz im Unternehmen, um die Leistung der Angestellten aber auch die der Arbeitgeber zu steigern und zu entwickeln. Nicht zuletzt bleibt kontinuierliches Lernen im Arbeitsablauf unerlässlich und kombiniert Online-Methoden mit physischen Klassenzimmern, welche die Lernentwicklung unterstützen und die Mitarbeiter stärken.

Dr. Jean-Jacques WENDORFF Partner ALHAMBRA International

Pierre MAURIN & Tiantian XIONG  

SKILFI Employee Experience Solutions


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